Die BMW-Vertreter übergaben der Klinikleitung ein Sonografiegerät.Caritas Regensburg/Landauer
Ausweglosigkeit, Verdrängung und Scham. Gefühle, die jeder suchtkranke Mensch kennt und fürchtet. Ein Entkommen aus dieser Gefühlswelt, ja vor allem aus der Sucht selbst, scheint oft aussichtlos. Gleichzeitig sind es genau diese Gefühle, die Süchtige dazu drängen, ihre Erkrankung und die damit einhergehenden Probleme vor ihrem Umfeld zu verstecken. Und dennoch gibt es Anzeichen, die nicht nur das private Umfeld sensibilisiert aufhorchen lassen sollten, sondern auch Kollegen und Vorgesetzte.
BMW Group zeigt Verantwortung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
"Viele Kollegen und Vorgesetzte haben Angst, eine Betroffene oder einen Betroffenen anzusprechen", erklärt Ingeborg Hebborn, die Leiterin der Caritas Fachklinik in Haselbach. "Dabei ist die Suchterkrankung in allen gesellschaftlichen Bereichen vorhanden." Der Automobilhersteller BMW geht verantwortungsbewusst voran und sensibilisiert seine Führungskräfte. "Zusammen mit meinem Kollegen Dr. med. Reinhard Legner haben wir uns mit Verantwortlichen der BMW Group zusammen gesetzt und ein Schulungskonzept für Führungskräfte entwickelt. Bei diesen Schulungen begleiten uns auch immer ehemalige Patienten, die darüber berichten, wie sie in die Sucht hineingeglitten sind und wie unter anderem ihr Arbeitgeber durch Hilfestellungen dagegen hätte helfen können", so Hebborn.
Vertreter des Automobilherstellers zeigen sich beeindruckt von der Fachklinik
Die Caritas Fachklinik am Rande des Bayerischen Waldes hat mit ihren modernen Behandlungsansätzen einen erfolgreichen Ruf über die regionalen Grenzen hinaus. Nicht zuletzt dieser Ruf war es, der die BMW-Group vor knapp zehn Jahren dazu veranlasste, die Fachklinik in das konzernweite Reha-Netzwerk aufzunehmen. Viele namhafte Kliniken sind Teil dieses Netzwerks. Nun kamen Vertreter des Konzerns, unter ihnen Willibald Loew, der Betriebsratsvorsitzende des BMW-Werks Landshut und Karl Hacker, der hauptverantwortliche Personalchef des Werks, nach Haselbach um sich vor Ort ein Bild vom Klinikalltag zu machen. "Unser gemeinsames Konzept der Sensibilisierung von Führungskräften für das Thema Suchterkrankung ist so erfolgreich, dass die Verantwortlichen sogar einen konzerninternen Preis für das beste Fortbildungsangebot erhalten haben. Das macht uns natürlich auch sehr stolz und so freuen wir uns, dass die Verantwortlichen unserer Fachklinik einen Besuch abstatten", zeigte sich Hebborn sichtlich zufrieden.
Eine Spende im Gepäck
Beeindruckt waren die Besucher vor allem von der angenehmen und familiären Atmosphäre. Als Anerkennung für in Haselbach täglich geleistete Arbeit, übergaben die Vertreter des Konzerns den Verantwortlichen der Fachklinik, in der bis zu 38 Frauen und Männer über 18 Jahren gleichzeitig therapiert werden können, ein neues Sonographiegerät. Menschen, die sich durch ihre Suchterkrankung auf einer schweren und gesundheitsbedrohenden Strecke ihres Lebens befinden, erfahren in den Räumen der Fachklinik Hilfe, Unterstützung und Therapie und darauf ist man sichtlich stolz in Haselbach.